23.11.2023
19:00
Location
Museum Starnberger See
I. K. H. Prinzessin Irmingard von Bayern (1923—2010), ihr Leben, ihre Kunst
Wer sie kennengelernt hat, bezeugt ihre eindrucksvoll hoch aufgerichtete Haltung und ihre ruhig zugewandte, interessierte und hilfsbereite Wesensart, den klaren Blick, die kluge Gestik, und ihre auch in hohem Alter unglaubliche körperliche Elastizität. So konnte sie einen schon einmal damit aufs Höchste überraschen, wenn sie, die einstige Sportlerin, auf dem Treppengeländer die Stockwerke von Schloss Leutstetten hinabsauste.
In ihrem 100. Geburtsjahr öffnet sie uns noch einmal durch ihre „Jugenderinnerungen“ und Bilder den Einblick in ihr langes Leben; gezeichnet von tiefer, heimatlicher und familiärer Verbundenheit, von unsagbar leidvollen Erfahrungen auf der Flucht und in den Konzentrationslagern Sachsenhausen, Flossenbürg und Dachau, wohin man sie und ihre Familie als Hitlers Sonderhäftlinge deportiert hatte. Sie erzählt uns aber auch, und dies ungebrochen, von ihrer großen Liebe zur Natur, zu Mensch und Tier, vor allem zu den Kindern. So zeigen ihre künstlerischen Arbeiten eine tief bewegte Seele, eine gewisse Menschenscheu, durchwoben auch von sorgfältigem Scharfblick und heimlichem Humor. Zu verstehen als Metaphern des Ausgeliefertseins menschlicher Existenz an bedrohliche und unsichtbare Gewalten.
Würdigen möchten wir sie als eine bemerkenswerte Frau und Künstlerin der Einsamkeit und der sehnsuchtsvollen Bewegung nach Weite und Freiheit.
In Kooperation mit dem Museum Starnberger See
Kartenverkauf
Eintritt 21 € / Schüler & Studenten 10 €
Bild: Irmingard von Bayern