Literarischer Herbst – Die anderen 3G: Gedicht, Geist, Gehirn

Zum 3-Sekunden-Fenster in den Künsten

Prof. (em.) Dr. Ernst Pöppel

Kann man Erkenntnisse aus der Psychologie, der Hirnforschung, der Sprachwissenschaft, der Philosphie mit Hilfe von Gedichten erläutern, vielleicht sogar besser verständlich machen?

Die Antwort ist ein energisches JA. Dies wird an zahlreichen Beispielen gezeigt, dass man also durch die Forschungslandschaft auf einem parallelen Weg mit Gedichten wandern kann. In Gedichten spiegeln sich „anthropologische Universalien”, was also alle Menschen miteinander verbindet, trotz aller „kulturellen Spezifika“, die es natürlich auch gibt. In allen Sprachen beobachtet man beispielsweise ein Zeitfenster in der spontanen Sprache von etwa 3 Sekunden, das sich dann in Gedichten widerspiegelt.

Dieses Zeitfenster gilt auch für die Musik (Wiener Klassik) und bestimmte Bereiche der bildenden Kunst (Kubismus). Die zeitliche Organisation unseres Erlebens und Verhaltens ist gleichsam ein interkultureller „Klebstoff”, der uns alle verbindet.

Treffpunkt:
Schloss Kempfenhausen, Milchberg 11
82335 Berg/Kempfenhausen