Literarischer Herbst – Flirren am Starnberger See

Vom kulturellen Wiedererwachen in der Nachkriegszeit

Peter Weiß

In der Zeit des Nationalsozialismus sind rund um den Starnberger See sämtliche nur denkbaren Möglichkeiten auch künstlerisch vertreten, die ab 1933 überhaupt möglich waren: Exil, Innere Emigration, Anpassung, Mitläufertum und Parteinahme für die Machthaber.

Nach 1945 stellt sich die Frage, ob man wirklich bei „Null“ anfangen konnte. Viele Biographien mussten „geflickt“ werden: für das eigene Innere, aber auch für die Außenwirkung. In den Jahren, in denen so etwas wie ein kulturelles Leben überhaupt wieder möglich wurde, entstand eine flirrende Atmosphäre, die gerade am Starnberger See alles versammelte, was in der entstehenden Bundesrepublik möglich war: Fortbestehen alter Eliten, als wäre nichts gewesen, Aufarbeitung, wie es die Gruppe 47 versucht hat, oder auch das Lebensgefühl eines „Hoppla, wir leben noch!“

So kommen die unterschiedlichsten Persönlichkeiten an diesem Wochenende zu Wort: Hans Albers, Hildegard Knef, Ingeborg Bachmann, Johannes Mario Simmel und viele andere – Glanz und Gloria, Krisen und Abgründe, das ganze menschliche Programm.

Treffpunkt:
Haus Buchenried der Münchner Volkshochschule
Assenbucherstr. 45, 82335 Leoni/Berg