18.06.2017
16:00
Location
Alte Volksschule Machtlfing
Eröffnung der „Juni Spiele schön jung“
und Präsentation der Kulturzeitschrift „Literatur in Bayern“
Barbara Beck, Kulturreferentin Landkreis Starnberg – Begrüßung
Die junge „Literatur in Bayern“ mit den schön jungen Well-Geschwistern. Eine musikalische Vorlesestunde aus der eigenen Kindheit und Jugend mit twoWell.
Maria Well – Violoncello
Matthias Well – Violine
Gerd Holzheimer, Elisabeth Carr – Gestaltung und Moderation
Mit freundlicher Unterstützung der Waldemar-Bonsels-Stiftung
Wir danken den „Theaterfreunden Machtlfing e.V.“
18.6.2017, 16:00 Uhr, Eintritt: 15.-/ erm. 8.-/ Familien 25.- „Alte Volksschule“ Machtlfing, Traubinger Straße
Maria und Matthias Well, die zweite Generation der legendären Musikerfamilie Well, spielen sich mit ihren Stimmen, ihren Instrumenten und ihrer Ausstrahlung in die Herzen der Zuhörer, der jüngeren genau so wie der älteren. Zugleich repräsentieren sie eine Literatur in Bayern, die jung und lebendig verkörpert, was die Zeitschrift gleichen Namens seit über dreißig Jahren weiterträgt: Dass die Zugehörigkeit zu einer Sprache und einer Kultur wie der bairischen einfach Spass macht.
An diesem Abend geht es darüber hinaus um einen ganz besonderen Bereich dieser Literatur: Es geht um die Kinder- und Jugendbuchliteratur. Was für Yella Lepman, deutsch-jüdische Emigrantin und als amerikanische Offizierin zurückgekehrt, unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg für Kinder mindestens genau so wichtig war wie Essen, Kleidung und ein Dach über dem Kopf waren: Bücher! Bücher als geistige Nahrung, Bücher als Verständigung aller Völker über alle Grenzen hinweg, Bücher als Grundlage, eigene Phantasie und Kreativität zu entwickeln. In ihrer Erinnerungen mit dem Titel Die Kinderbuchbrücke beschreibt sie die enorme intensive Kraft, die für Kinder entsteht, wenn ihnen vorgelesen wird oder wenn sie selber Bilderbücher anschauen können. Aus ganz anderen Gründen als nach dem Krieg wird diese Brücke zwischen den Generationen von neuem elementar wichtig: Im Zeitalter der Digitalisierung werden zunehmend auch kleinere Kinder einfach vor ein virtuelles Gerät gesetzt, das ihnen fertige Kost vorsetzt zum passiven Konsum. Was fehlt, ist die Kommunikation, die menschliche Brücke zwischen Vorlesenden und Zuhörenden, was fehlt, ist das Kino im Kopf, das Entstehen von Bildern in der eigenen Vorstellungswelt, die durch das Erzählen einer Geschichte angeregt wird. „Oh, well“ wird so auch eine Vorlesestunde aus der eigenen Kindheit. Exemplarisch lesen Elisabeth Carr und Gerd Holzheimer einzelne Passagen aus Klassikern der Kinder- und Jugendbuchliteratur wie von Erich Kästner, Michael Ende, Ellis Kaut, Binette Schroeder oder Otfried Preußler vor – sowie aus dem ungewöhnlich mutmachenden Buch Die Kinderbuchbrücke von Yella Lepman.
Herzlich eingeladen sind Kinder, die gern vorgelesen bekommen, sowie Eltern und Großeltern, die wieder Lust bekommen wollen, selber vorzulesen – und dazu gibt es die herzerfrischende Musik der jungen Wells.