„Jeder guter Maler malt das, was er ist“ — Jackson Pollock
Gestatten, ich bin er, ich bin Tré Polk.
Er ist ein heilloses, ebenso ein heilvolles Durcheinander. Ein Viel an Pro und Contra, Konflikt und Konsens, Erschaffung und Zerfetzung, Chaos und Klarheit. Die Kakophonie der Gegensätze, die ihm innewohnt, die sich in seiner Außenwelt widerspiegelt, stellt eine besondere Herausforderung für ihn dar; will gebändigt werden, will, dass ein Weg zur Konsonanz gebahnt wird. Eine solide schulische Ausbildung schafft Zugang zu einem vielversprechenden Berufseinstieg. Schafft Gewissheit. Der Brüller. Sich einen Weg im Dickicht, das seine Heimat ist, zu bahnen ist nicht zu schaffen; gewiss. Wege tauchen auf. Und er geht dorthin; wo auch immer sie ihn hinführen. Von General Motors zur U.S Armee, von Detroit nach Deutschland, vom Soldat zum Schornsteinfeger. Der Weg zur Malerei dito. Sie wird zum Instrument, um das inhärente Chaos, wenn nicht ordnen zu können, dann zumindest in Schacht zu halten. Zu umrahmen. Die Kakophonie der Außenwelt – wenn sie nicht zum Verstummen zu bringen ist, dann ihr immerhin eine Partitur verleihen, die Dissonanzen hörbar macht. Er nutzt die Abstraktion, um das Unbekannte, macht Gebrauch von Papierfetzen, um die Zerfetzung, die Zerrissenheit darzustellen. Bedient sich des Realismus, der Dichtung, um das bisschen Wirklichkeit im Großen und Ganzen zu verdeutlichen; eine Art Verankerung im Schwebenden. Alles scheint auseinanderzugehen, sich aufzulösen … und alles fügt sich. Was sich nicht mit Acrylfarben, Graphit, Wachsmalkreide malen, zeichnen, bekritzeln lässt, wird geschrieben.Und er malt/schreibt keine Antworten, nur einen Haufen Fragen, die – je mehr er sich und euch fragt – sich häufen und offen bleiben. Vielleicht ist er ein geringfügiger Teil von jener Kraft, die stets die Antworten will und stets die Fragen schafft.